Katholische Kirchengemeinde Rengsdorf
Geschichte der Pfarrgemeinde Hl.Schutzengel Kurtscheid
Geschichtsforscher geben den 29. August 857 als Kirchweihfest der ersten Castorkirche in Rengsdorf an. Es ist die einzige Kirche des Westerwaldes die vor 1000 beurkundet ist. Die Castorkirche war eine Eigenkirche im Bezirk des Koblenzer Castorstiftes, das heißt, sie hatte einen eigenen Zehntbezirk, der für die Kosten der Kirche und des Priesters aufkommen musste.
Auffallend ist, dass der ehemalige Zehntbezirk ungefähr mit der Fläche und den Ortschaften der heutigen Pfarrgemeinde Kurtscheid übereinstimmt. Die Castorkirche von 857 stand am Platz der jetzigen evangelischen Kirche zu Rengsdorf und bekam im 12. Jahrhundert einen neuen Turm, der jetzige Turm der evangelischen Kirche.
Nach der Reformation sprachen die Vereinbarungen des Augsburger Religionsfriedens 1555 den jeweiligen Landesherren die Befugnis zu, die Religion seiner Untertanen zu bestimmen. Die Grafschaft Wied schloss sich der reformierten Kirche an, aber der Pfarrer in Rengsdorf und seine Gemeinde hielten weiter am katholischen Glauben fest.
1563 kam der erste neugläubige Pfarrer nach Rengsdorf, die Castorkirche wurde zur evangelischen Kirche und die Pfarrangehörigen wurden gezwungen, sich zum evangelischen Glauben zu bekennen. Um diesem Schicksal zu entgehen, rissen einige Kurtscheider Familien ihre Häuser ab und bauten sie auf kurkölnischem und somit auf katholischem Gebiet wieder auf. Kirchlich gesehen gehörten die Kurtscheider nun zur Pfarrei Waldbreitbach und hatten die Möglichkeit in der Kapelle der Neuerburg die Hl. Messe zu besuchen.
Um 1700 wurde die erste Kapelle in Kurtscheid gebaut, geweiht dem Hl. Franz Xaverius, 1720 wurde das Dorf zur Vikarie von Waldbreitbach erklärt und bekam einen eigenen Geistlichen.
Durch die Säkularisation 1815 kam das Amt Neuerburg und somit auch Kurtscheid wieder zum Fürstentum Wied.?1842 wurden alle Katholiken der ev. Kirchspiele Rengsdorf und Oberhonnefeld der Vikarie Kurtscheid unterstellt. Dies waren zusammen 37 Gläubige in 16 Ortschaften. Gehörten vor der Reformation die Kurtscheider Katholiken der Pfarrei Rengsdorf an, so gehörten seit 1842 die Rengsdorfer Katholiken zur Vikarie Kurtscheid, die der Pfarrei Waldbreitbach unterstellt war.
1844 konnte in Kurtscheid eine große Kirche „Zu den Hl. Schutzengeln" geweiht werden. Bemerkenswert ist, dass Fürst Hermann zu Wied den Bau dieser Kirche durch eine „Haus und Kirchenkollekte" unterstützte.
Die Bevölkerung von Kurtscheid blieb lange Zeit ganz katholisch und erst nach dem ersten Weltkrieg kamen Andersgläubige hinzu.?1959 wurde der Grundstein für die jetzige Kurtscheider Kirche gelegt. Die Filialgemeinde Rengsdorf stifteten ein Fenster, das den Hl. Erzengel Gabriel zeigt.?Am 24.02.1961 wird Kurtscheid eigenständige Pfarrei, zu der die Orte Rengsdorf, Bonefeld, Hardert, Ehlscheid, Straßenhaus, Oberhonnefeld, Oberraden und Hümmerich gehören.
Zum 01.05.2008 kam zu der Pfarreiengemeinschaft Wald- und Niederbreitbach die Pfarrei Hl. Schutzengel Kurtscheid/Rengsdorf hinzu, da Pfarrer Egon Müller nach 24-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet wurde, sodass Pfarrer Josef Mettel auch Pfarrer von Kurtscheid wurde.
Im April 2013 verließ Pfr. Mettel auf eigenen Wunsch die Pfarreiengemeinschaft um sich neuen Aufgaben zu widmen.